Reisebericht: Malta und Gozo – Schatztruhe im Mittelmeer

16.09. – 23.09.2018, 8 Tage Rundreise Valletta – Mdina – Rabat – Marsaxlokk – Blaue Grotte – Hagar Qim – Ghar Dalam – Dingli Klippen – Gozo


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Das EU-Land Malta mit den Inseln Malta, Gozo und Comino bietet auf engstem Raum eine dichte und aufregende Geschichte. Viele Kulturen hinterließen im Laufe der Zeit ihre Spuren auf dem kleinen Archipel; kulturelle Einflüsse, die sich bis heute in Sprache,
Ein Reisebericht von
Andreas Mandel

1. Tag: Anreise

Früh am Morgen wurden die Mitglieder unserer kleinen Reisegruppen von zuhause abgeholt und an den Flughafen gebracht, wo sich alle das erste Mal trafen. Nach dem Kennenlernen auf dem Flughafen verliefen die Flüge nach Malta reibungslos, sodass wir gegen Nachmittag von Paola, unserer örtlichen Kontaktperson abgeholt werden konnten. Nach der Ankunft im Hotel in Melieha, im Norden der Hauptinsel, wurde unsere Gruppe zunächst mit einem Glas Kinnie - dem typischen maltesischen Cola-Getränk aus Bitter-Orange begrüßt, und bezog danach die einzelnen Zimmer. Das Hotel bot einen atemberaubenden Ausblick auf die Kirchen des Ortes und die Meeresbucht Melieha Bay im Hintergrund.
Beim gemeinsamen Abendessen erholten wir uns von der Anreise und genossen das erste Mal die feinen Speisen des Hotelrestaurants.

2. Tag: Valletta

Der Tag begann beim zeitigen Frühstück ehe um kurz vor neun Uhr der Minibus für die Fahrt nach Valletta bereit stand. Wir begrüßten unsere Reiseleiterin, die fröhliche Malteserin Maria, die mit Ihrer fröhlichen Art die Gruppe schnell in Ihr Herz schloss.
Die Fahrt nach Valletta wurde von Ihr mit ersten allgemeinen Informationen zu Malta angereichert und führte bereits an einigen Highlights wie der St. Pauls Bay und der St. Pauls Island vorbei.
Am Triton Brunnen vor den Toren der Stadt Valletta verließ unsere Gruppe den Bus um die und Hauptstadt Malta und Kulturhauptstadt 2018 zu Fuß weiter zu erkunden. Der Stadtrundgang begann beim Durchschreiten des markanten Stadttores und führte an die wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt wie dem moderne Parlamentsgebäude. Dieses zeigte dabei gleich am Anfang den krassen Kontrast zwischen Moderne und den alten Gebäuden in der restlichen Stadt. Die Mischung aus funktionaler Festungsanlage und künstlerischer Architektur machten Valletta zu einem beeindruckenden Besichtigungsobjekt.
Wir schlenderten weiter zu den oberen Barrakka Gärten - der malerischen Gartenanlage hoch oben auf den Festungsmauern. Von dort bot sich unseren Reisenden eine beeindruckende Aussicht auf die Bucht des großen Hafens und den drei alten Städten, die die Bucht vor der Gründung Vallettas im 15. Jahrhundert beherrschten. Unter uns bestückten alte Kanonen die Stadtmauer als Zeugnis der Entstehung der Stadt als befestigte Zitadelle. Beim Durchschreiten der schmalen geometrisch angeordneten Gässchen bestaunten wir die reich verzierten und renovierten Fassaden sowie die Holzbalkone, die typisch für die ganze Insel sind.
Unser Weg führte uns zum Großmeisterpalast, wo wir aufgrund des Staatsbesuchs des indischen Präsidenten lediglich die Rüstkammer besuchen konnten, welche aber einen beeindruckenden Einblick in die militärische Geschichte der Insel bot. Weiter ging es in die St. John's Co-Kathedrale - dem Prachtstück sakraler Baukunst in Valletta. Scheint das Gebäude von Außen noch recht unspektakulär zu wirken, entfaltete sich die ganze Pracht der goldenen Verzierungen und Deckenmalereien beim Betreten des Gebäudes. Durch reiche Spenden der Großmeister des Malteserordens gelang das Bistum Maltas im Laufe der Zeit zu unbeschreiblichem Wohlstand. Nach den faszinierenden Eindrücken der St. John's Kathedrale saß die Gruppe beim gemeinsamen Mittagessen in einem der zahlreichen Restaurants Vallettas. Bei Wein und gutem Essen bereitete sich die Gruppe auf die Malta Experience vor, eine Filmvorstellung die die Geschichte Maltas auf unterhaltsame und informative Art und Weise aufzeigte.
Der Tag schloss mit der Heimfahrt ins Hotel und dem gemeinsamen Abendessen.

3. Tag: Mdina und Bauernhof

Der heutige Ausflug begann mit der Fahrt nach Qormi, wo die Gruppe maltesisches Brot bei einem traditionellen Bäcker kosten konnte. Das Brot wird im speziellen, mit Holz befeuerten Steinofen hergestellt und entfaltet so den einzigartigen Geschmack,
Weiter ging die Fahrt nach Rabat - bei einem Fotostop am Straßenrand besichtigten wir das Panorama auf die befestigte, alte Hauptstadt Mdina. Vor den Toren Mdinas liegt Rabat, das Zwischenziel unseres Ausflugs, wo wir die St. Catald Katakomben besuchen konnten. In diesen Grabanlagen unter der Stadt wurden die Reichen Bürger Maltas begraben und während der Zeit der Verfolgung heimliche Gottesdienste von Christen abgehalten.
Vor Mdina angekommen fiel zuerst auf, dass neben dem Haupttor in die befestigte Stadt die Silhouette des alten Tores noch sichtbar war. Dieses Tor wurde beim Bau des Gebäudes, welches heute das Nationalmuseum beherbergt nachträglich zugemauert. Wir betraten die Stadt und uns fielen sofort die Häuser der reichen Bevölkerung auf. Viele Stadtpaläste und große Villen flankieren die engen Gassen. Besonders die schön verzierten Türk-Klopfer an den Eingängen fielen ins Auge. Um sich die Instandhaltung der Häuser zu finanzieren profitieren viele Eigentümer mit Cafes und Geschäften im Erdgeschoss von den Touristen die durch die ehemals stillen Gassen schlendern.
In der Kathedrale Mdinas - dem Bischofssitz der Insel Malta - bestaunten wir erneut die Pracht der kunstvollen Gestaltung des Innenraums. Nach der Besichtigung ging es weiter entlang der Stadtmauern, von wo sich ein atemberaubender Blick auf die nördliche Hälfte der Insel bot. Von den Mauern aus konnte man einen Großteil Maltas überblicken.
Wir verließen Mdina durch das griechische Tor und machten uns auf den Weg zum Bauernhof Malta Sunripe. Hier bekamen wir einen Einblick in die Geschichte der Landwirtschaft Maltas sowie in die Arbeitsweise des ökologischen Betriebs. Bei der Herstellung verschiedenster lokaler Erzeugnisse wird hier auf Qualität und Handarbeit gesetzt.
Die Ergebnisse der harten Arbeit konnten wir beim außerordentlich leckeren Mittagessen kosten.
Nach einer letzten Erklärung zum Anbau von Tomaten im Gewächshaus verabschiedeten wir uns vom Besitzer des Familienbetriebs und fuhren zurück ins Hotel.

4. Tag: Die drei alten Städte – Hafenrundfahrt

Vor der Gründung Vallettas dominierten die drei Städte Senglea, Vittoriosa und Cospicua die Bucht des heutigen großen Hafens. Senglea und Vittoriosa boten aufgrund Ihrer Lage auf den Halbinseln, die in die Bucht hereinragen perfekte Bedingungen für Befestigungen wie beispielsweise dem Fort St. Angelo. Bei diesem Ausflug besichtigten wir die Städte und starteten mit Senglea. Am Aussichtspunkt des Garten Guardjola ganz am äußersten Ende der Landzunge Sengleas bot sich uns ein beeindruckender Blick über die Bucht, das Fort St. Angelo und auf die Hauptstadt Valletta. Hier verspeisten wir in geruhsamer Atmosphäre die lokale Spezialität der Pastizzi. Diese kleinen, gefüllten Backwaren eigneten sich hervorragend als Snack und brachten uns tatsächlich ohne weiteres durch den restlichen Tag. Nach der Erfrischung ging es weiter durch Senglea hinunter zum Hafen durch die engen Gassen mit den steilen Treppen. Mit dem Tourbus fuhren wir dann nach Vittoriosa, wo wir am Yacht-Hafen hielten um die zweite der drei alten Städte zu Fuß weiter zu erkunden.
Nach dem Besuch der St. Lawrence Kirche schritten wir vorbei an den Sehenswürdigkeiten wie der französischen Auberge, oder dem Palast der Inquisitoren. Wieder am Hafen angekommen fuhren wir einmal um die ganze Bucht Vallettas herum um uns in Sliema zur Hafenrundfahrt einzuschiffen.
Vorbei am Fort Manoel ging es in die Yacht Häfen von Manoel Island und Msida. Dabei bot sich immer wieder der Blick auf Valletta sowie der Vorstadt Floriana und deren Festungsmauern welche durch die Kirchtürme der Stadt gekrönt wurden.
Um die Halbinsel Vallettas herum und durch die Breakwater Bridge gelangte unser typisch maltesisches Luzzo Boot in den großen Hafen süd-östlich von Valletta. Wir passierten die Kreuzfahrtschiffe, die wöchentlich in Malta anlegen, und genossen den Blick auf Valletta und die drei alten Städte - dieses Mal vom Wasser aus.
Die Rundfahrt führte auch in den Militärhafen und die Schiffswerft Maltas, wo die großen Reparaturkräne und die Frachtschiffe das Bild prägten. Vorbei am alten Militärkrankenhaus der Villa Bighi führte die Tour zurück nach Sliema und von dort mit dem Bus zurück ins Hotel.
Am Abend machte sich die Gruppe auf, um bei einem maltesischen Abendessen die lokale Küche genauer kennen zu lernen. Es gab Kaninchen, Goldbrasse oder Rouladen maltesischer Art - zusammen mit lokalen Spezialitäten.
Gut genährt und mit den Eindrücken des Tages gesättigt erreichten wir am späten Abend das Hotel.

5. Tag: Dingli Klippen, Limestone Heritage und Meridiana Wein

Am fünften Tag unserer Reise besichtigten wir den höchsten Punkt Maltas - die Dingli Klippen. Beim Fotostopp betrachteten wir die Aussicht auf das Meer und die Steilküsten des südlichen Maltas.
In Siggiewi besuchte die Gruppe danach das Limestone Heritage. Dieser ehemalige Steinbruch widmet sich heutzutage der Aufarbeitung und Dokumentation über die Gewinnung des maltesischen Kalksteins. Maltas Gebäude wurden mehrheitlich mit diesem Kalkstein errichtet und haben deswegen ihre charakteristische weiße Farbe, die durch die Witterung und Sonneneinstrahlung im Laufe der Jahre stets ins gelbliche wechselt. Bei einem Informationsfilm sowie einem mit Audio Kommentar versehenen Rundgang durch die Grube wurde der Gruppe die Bedeutung des Kalksteins für die Insel näher gebracht.
Der kulinarische Höhepunkt des Tages folgte dann beim Besuch des Meridiana Weinguts. Bei der Anreise fielen bereits die Lage des Gebäudes und der Anfahrtsweg auf; das Weingut liegt nämlich auf dem alten Militärflugplatz der britischen Royal Air Force. Über die alte Start- und Landebahn, vorbei an den Weinstöcken, erreichten wir das Gebäude, welches die Bausubstanz des alten Kontrollturms wiederverwendet. Dort angekommen wurden wir herzlich begrüßt und nach einer Führung durch den Weinkeller zur Wein-Verkostung auf der Dachterrasse gebeten. Mit Blick auf die umliegenden Weinstöcke bot sich eine angenehme und ruhige Atmosphäre um den Wein mit Käse und Keksen zu verkosten.
Der Tag endete hier mit der Fahrt zurück ins Hotel. Die Freizeit nutzen einige Gäste zum Baden im Meer oder im Swimmingpool des Hotels.

6. Tag: Hagar Qim Tempel und Blaue Grotte

Heute begann der Tag zunächst mit einer Verkostung feinsten Olivenöls aus eigenem Anbau. Dazu fuhren wir zunächst zurück nach Siggiewi, wo wir eine kurze Einführung in die Herstellung von Olivenöl bekamen, ehe wir uns selbst von dessen herausragender Qualität überzeugen konnten.
Die Gruppe fuhr dann weiter an die Hagar Qim Tempel. Diese megalithischen Tempel, welche bis zu 3600 Jahre vor Christus errichtet wurden sind Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Sie legen Zeugnis ab, für die ersten Kulturen, die Malta bewohnten und sollen zu den ältesten noch erhaltenen Gebäuden der Welt gehören.
Nach einer Besichtigung der Tempelanlage ging die Fahrt weiter an die Küste, zur Bootsstation an der Blauen Grotte. Alle Gäste nahmen bei der Fahrt an die Blaue Grotte und dessen Nebenhöhlen teil, sodass wir uns ein Boot fast für uns alleine ergattern konnten.
Entlang der Steilküsten ging es in den kleinen, schaukeligen Booten zu den berühmten Grotten. Klares, blaues Wasser ermöglichte den Blick bis auf den Boden und die im Wasser treibenden Quallen boten ebenfalls ein spektakuläres Bild. Übertroffen wurde dies nur noch von den Felsformationen der Grotten im Zusammenspiel mit dem klaren Wasser.
Nach einem Mittagessen in Marsakala ging es weiter in das Fischerdorf Marsaxlokk. Während der Freizeit schlenderten wir durch den Markt am Hafen und bestaunten die vielen typisch maltesischen Luzzo Fischerboote im Hafen.
Den Abschluss bildete die Besichtigung der Ghar Dalam Höhle in Birzebbuga. Diese soll wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge nur ein begehbarer Teil eines größeren Höhlensystems unter der Südküste Maltas sein, da hier Tierknochen aller Art und Durchgänge bis hinunter zum Hafen gefunden wurden.

7. Tag: Ausflug nach Gozo

Der letzte volle Tag auf Malta stand ganz im Zeichen der Nachbarinsel Maltas: Gozo. Die kleine Insel im Nord-Westen der Hauptinsel Malta erreichten wir mit der Fähre von Cirkewwa aus. Als wir gegen 10:30 auf Gozo ankamen wartete bereits unser gozzitaner Reisebus auf uns. Mit diesem fuhren wir zunächst an die Höhle der Calypso, wo der Sage nach Odysseus der schönen Frau Calypso verfallen sein soll.
Weiter führte uns die Tour zu den Ggantiga Tempel, die erneut einen Einblick in die sakralen Gebräuche und Traditionen der ersten Inselbewohner boten. Die beeindruckenden Überreste der Tempeln liegen zwar noch isoliert, mithilfe weiterer Ausgrabungen in der Umgebung will man jedoch weitere Tempel freilegen um so mehr über die damalige Zivilisation und ihre Kultur zu erfahren.
Zum Mittagessen fuhren wir nach Xlendi, wo sich der Gruppe auch die Möglichkeit bot die Stadt zu erkunden.
Bei dem Halt im Fontana Crafts Store deckte sich die Gruppe mit den traditionellen und typischen maltesischen handwerklichen Erzeugnissen wie Likör und Stoffen ein.
Im Jahr 2017 brach das weltberühmte Azur-Fenster an der Küste Gozos leider ein. Der Felsbogen, der mehrere Meter über dem Meeresspiegel mit einer schmalen Gesteinsbrücke am Land der Insel befestigt war kollabierte aufgrund der starken Witterung und der äußeren Umwelteinflüsse der letzten Jahrzehnte. Die Stelle, an der das Fenster einst stand besichtigte unsere Gruppe als nächstes und nutzte die Gelegenheit ebenfalls für einen Café in beeindruckender Kulisse.
Zum Abschluss besuchten wir noch die Hauptstadt Gozos: Rabat beziehungsweise Victoria. Die Zitadellenstadt besteht aus der modernen Vorstadt und der Festungsanlage. Auch hier konnten wir die Aussicht von den Festungsmauern genießen; uns eröffnete sich ein Blick bis zu den Inseln Malta und Comino.
Einige Schauspieler stellten das Training in einem Militärcamp des Imperial-Zeitalters dar. Beim Training mit dem Schwert und bei Zielübungen mit der Muskete erzeugten Sie ein Bild vom Alltag der Soldaten damals.
Wir verabschiedeten uns von Gozo und nahmen die Fähre zurück nach Malta am frühen Abend. Den letzten Abend auf Malta verbrachten wir auf der Dachterasse des Hotels und genossen dort bei einem Umtrunk die Aussicht auf die feierlich erleuchtete Kirche Meliehas.

8. Tag: Heimreise

Heute trennte sich die Reisegruppe, da vier unserer Gäste für eine Badeverlängerung auf Malta blieben. Die Gäste, welche heute die Heimreise antraten wurden an den Flughafen gebracht und saugten auf der Fahrt dorthin noch einmal die letzten Eindrücke dieser malerischen Insel auf ehe sie nachts in Dresden ankamen.
Die Reise nach Malta brachte uns viele schöne Erlebnisse und Momente, an die wir uns sicher gerne zurück erinnern werden. Liebe Reisegäste, Sie waren eine wunderbare Gruppe, die mir viel Freude bereitet hat, und die Reise zu einem, wie ich finde, einzigartigem Erlebnis gemacht hat. Ich hoffe wir begegnen uns wieder und wünsche Ihnen alles Gute bis dahin.
Herzliche Grüße Ihr Andreas Mandel

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